Archiv für die Kategorie 'Schönes zum Lesen'

Die Einladung

Sarah am 7. April 2009

Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst. Ich möchte wissen, wonach du dich sehnst und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist. Ich möchte wissen, ob du es riskierst wie ein Narr auszusehen, um deiner Liebe oder deiner Träume willen und um das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen. Ich möchte wissen, ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast, ob du durch des Lebens Verrat geöffnet worden bist, oder ob du dich verhärtet und verschlossen hast aus Angst vor weiterer Qual.

Ich möchte wissen, ob du Schmerz ertragen kannst, meinen oder deinen eigenen, ohne ihn verstecken, verkleinern oder heilen zu wollen.

Ich möchte wissen, ob du Freude erleben kannst, meine oder deine eigene, ob du mit Wildheit tanzen und dich von Ekstase erfüllen lassen kannst, bis in die Finger- und Zehenspitzen, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, oder uns an die Grenzen des Menschseins zu erinnern.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist. Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst, ohne deine eigene Seele zu verraten.

Ich möchte wissen, ob du treu sein kannst und damit vertrauenswürdig. Ich möchte wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist, und ob du dein Leben aus ihrer Gegenwart speisen kannst.

Ich möchte wissen, ob du mit Misserfolgen leben kannst, meinen oder deinen eigenen, und dennoch am Ufer eines Sees stehend dem Silber des Vollmonds zurufst: „Ja“!

Es interessiert mich nicht, wo du lebst und wieviel Geld du hast. Ich möchte wissen, ob du nach der Nacht der Trauer und der Verzweiflung aufstehen kannst, erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen, und für die Kinder sorgen kannst, wie es nötig ist.

Es interessiert mich nicht, wer du bist und wie du hierhergekommen bist. Ich möchte wissen, ob du mit mir inmitten des Feuers stehen wirst ohne zurückzuschrecken.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast. Ich möchte wissen, was dich von innen hält, wenn alles andere wegbricht. Ich möchte wissen, ob du mit dir alleine sein kannst und ob du deine Gesellschaft in den leeren Momenten wirklich magst.

ORIAH MOUNTAIN DREAMER

Abgelegt unter Schönes zum Lesen | Keine Kommentare

« Vorherige Einträge