Ein paar Gedanken zu unserem Unterbewusstsein
Bei meiner Arbeit in der Praxis stelle ich immer wieder fest, wie enorm wichtig das Unterbewusstsein und seine Inhalte sind und vor allem wie wenig sich die meisten Menschen der Macht dessen bewusst sind; daher schreibe ich heute darüber.
Unser Tagesbewusstsein macht 5% des Gesamtbewusstseins aus, der Rest - also sage und schreibe 95 % (!) - laufen unterbewusst ab (die Angaben schwanken zwischen 3 und 10 % bzw. 97 und 90 %). Das heißt unsere Entscheidungen und Handlungen sind eher mehr als weniger "automatisiert" und resultieren aus uns nicht bewussten "Regeln", Konditionierungen, Glaubenssätzen,... Wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, wird es einem schnell klar, wie wichtig es ist, die gespeicherten Infos in unserem Unterbewusstsein herauszufinden und dann ein geeignetes Mittel zu haben, sie umzuschreiben oder neu zu programmieren. Auch kann man dann verstehen, warum man meistens nicht der Mensch ist, der man gerne wäre und sich oft anders verhält als man es sich wünscht...
Eine Art und Weise sogenannte Glaubenssätze herauszufinden ist natürlich Ehrlichkeit und Neugierde sich selber gegenüber oder das einfache und "objektive" Betrachten seines Lebensverlaufs... Eine andere spannende Möglichkeit, die ich für mich privat und auch gerne mit Klienten nutze, ist die "Zettelmethode": ich schreibe einen Zettel mit meinem Namen und einen Zettel mit dem betreffenden Lebensthema, lege die beiden nacheinander nach meinem spontanen Gefühl in den Raum, stelle mich dann auf meinen drauf und fühle einfach, erst mich selbst und dann auch meine Beziehung zu dem anderen Zettel. Bestenfalls hat man noch einen Partner, der sich dann auf den anderen Zettel stellt und Rückmeldung geben kann, was er in Bezug auf mich fühlt.
Ganz konkret z.B. möchte die Person Xy herausfinden, wie ihr Unterbewusstsein zum Thema Geld steht. Sie schreibt einen Zettel mit ihrem Namen und einen mit "Geld" drauf und legt die beiden nach Gefühl auf einen Platz am Boden. Wo hat Xy den Zettel mit dem Geld hingelegt? Nah zu ihrem Zettel? Oder eher weit weg? Schaut Xy zu dem Geld-Zettel? Schaut Xy vom Geld-Zettel weg? Wie geht es demjenigen, der auf dem Geld-Zettel steht? Will er näher zu Xy hin oder zieht es ihn noch weiter weg?
Daraus kann man jedenfalls genau erkennen, wie jemand (vor allem unterbewusst) zu Geld steht und schlussfolgernd auch, ob er wahrscheinlich viel oder wenig Geld hat : ). Und derjenige selbst muss sich auch nicht mehr wundern, warum er wenig Geld hat oder es immer so schnell weg ist... sein Unterbewusstsein will gar kein Geld!
Beklopft man dann mit EFT alle hinderlichen Glaubenssätze und Emotionen, die mit Geld in Zusammenhang stehen (z.B. Geld ist schlecht, Geld verdirbt den Charakter, ich habe es nicht verdient, reiche Menschen wurden von den Eltern abgewertet, ein reicher Junge hat mich früher verhauen, u.v.m.), dann merkt man ganz schnell, dass derjenige auf dem Geld-Zettel näher zu der Person hingezogen wird. Und wenn man alles gelöst hat, was es für diesen Zeitpunkt zu lösen gibt, dann ist sogar eine Umarmung bzw. Verschmelzung möglich! So wird es dann auch im realen Leben viel wahrscheinlicher, dass mehr Geld fließt bzw. sich der Umgang damit ändert! Man trifft dann ganz selbstverständlich (und unterbewusst) genau die Entscheidungen, die dann mehr Geld bringen. Und manchmal gibt es sogar "Wunder" : )
Ein weiteres Beispiel: ich hatte einen chronisch kranken Klient, der wieder gesund werden wollte (was er bewusst geäußert hat). Wir haben einen Zettel für ihn und einen für den "gesunden Ihn" geschrieben. Er legte die Zettel nach seinem momentanen Gefühl aus, aber sie lagen (wie eigentlich zu erwarten) viele Meter auseinander und weder er auf seinem noch ich auf dem gesunden hatte nur den kleinsten Impuls aufeinander zuzugehen, sondern ganz im Gegenteil. So war klar, dass er bisher nicht gesund hätte werden können, wenn sich die 95% in ihm dagegen sträuben! Meine Aufgabe war es dann, mit dem Klient herauszufinden, welche Emotionen und Glaubenssätze das Gesundwerden bisher verhindert haben und diese dann mit Hilfe von EFT zu lösen.
Das gleiche Prinzip kann man auf fast alle Themen anwenden: Will ich eigentlich schon lange einen Lebenspartner haben, aber finde keinen? Vielleicht will ich unterbewusst gar nicht, weil ich den Streit damals zwischen meinen Eltern so schlimm fand? Oder ich lerne immer mal wieder jemanden kennen, der gaaanz weit weg wohnt? Vielleicht will ich eigentlich frei sein, habe Beziehungen aber immer nur als einengend erlebt und sträube mich unterbewusst dagegen?
Will ich Mama werden aber werde einfach nicht schwanger? Man kann feststellen, inwieweit das Unterbewusstsein dagegen ist, indem man einen Zettel für die Frau und einen für das Kind hinlegt und schaut und fühlt. Klar gibt es auch körperliche Gründe, aber die können oft schnell verschwinden, sobald man die geistigen und seelischen Themen, die damit zusammenhängen, geklärt hat. Vielleicht habe ich mir als Kind mal geschworen, keine Kinder zu bekommen? Vielleicht wollte ich nie wie meine eigene Mutter enden? Vielleicht lehne ich Kinder ab, weil ich selber abgelehnt wurde und das noch nicht geheilt ist?
Auf jeden Fall hat man auf diese Weise immer ein direktes Feedback auf sein Unterbewusstsein und dessen Zustand in Bezug auf das betreffende Thema! Ich liebe es immer wieder Neues in mir selbst und in anderen Menschen zu entdecken... : )
Vielleicht hat ja jemand unter den Lesern Lust, das auszuprobieren... dann würden Sie sicherlich verstehen, dass die momentane Situation gar nicht anders sein kann : ) und gleichzeitig wissen Sie, was zu tun ist: Ihre Glaubenssätze und Emotionen zu dem Thema zu erforschen und aufzulösen! Wo wir beim Thema Eigenverantwortung wären... vielleicht das Thema des nächsten Newsletters!
Soweit mal für heute!
Herzliche und bewusst-aufdeckende Grüße : )
Sarah Baumgart